Waldbesitzerverein Nordschwarzwald e.V.

Hauptversammlung 2019 mit 15. Nordschwarzwälder Holz- und Waldtag
Bei der Waldarbeit...
Der Wald in Röt nach dem Sturm 2012
Unser Schwarzwald
Weiterbildung: Vereinsausflug Auewaldbewirtschaftung in der Rheinaue
Weiterbildung : Vereinsausflug Douglasienbestände im Stadtwald Freiburg

News

Nächster Termin:

 

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Aktuelle Holzpreise

 

Hochwertige Fi-/ Ta- Abschnitte (A, TF): 150-250 €/Fm

 

Leitsortiment (Fichte, Güte B, Mittendurchmesser von 26-39 cm):  bis 115 €/Fm

 

Gipfelholz: ca. 65 €/Fm

 

Kilben: ca. 65 €/Fm

 

Industrieholz lang: 45 €/Fm

 

Papierholz: 32 €/Rm

 


 

Liebe Waldbesitzer und Mitglieder des Waldbesitzervereins Nordschwarzwald,

Sie haben abgesehen von unserem Newsletter und allgemeinen Informationen, die wir Ihnen als Mitglieder des Waldbesitzerverein und somit auch der Forstkammer Baden-Württemberg online weiterleiten, in der vergangenen Zeit nicht sehr viel gehört.

 

An jährlich nahezu 30 Gremienterminen wie Forstkammer- und LEADER-Auschuss, Nationalparkrat und –beirat sowie Nachhaltigkeitsbeirat des Landkreis Freudenstadt wurde aktiv teilgenommen und mitgewirkt. Diese Gremienarbeit wird immer umfangreicher und ist außerordentlich wichtig, um unsere Anliegen in der Politik und Öffentlichkeit klar zu positionieren.

 

Rückblick auf die letzten Jahre

 

2019

Sturm, Schneebruch und vor allem die Käferholzaufarbeitung hatten in diesem Jahr größte Priorität. Trotz allem blieb das Käferholz im Nordschwarzwald gegenüber Restdeutschland auf erträglichem Niveau.

Kurzfristig organisiert fuhren einige Waldbesitzer des WBVs zur Demonstration nach Stuttgart, um auf die Klimaschäden am Wald aufmerksam zu machen. Zudem organisierte die Forstkammer BW  kurzerhand eine Busfahrt nach Mainz zur Agrarministerkonferenz, um auch hier dem Wald Gehör zu verschaffen. Die Teilnehmerzahl der Waldbesitzer aus Baden-Württemberg war blamabel. Erfreulich war jedoch, dass zwei Drittel der 26 Teilnehmer vom Waldbesitzerverein Nordschwarzwald kamen. Die bayrischen Waldbesitzer waren zu Hauf gekommen, sodass wir uns im Getümmel trotz der kleinen Schar mit unseren guten und großen Plakaten und Banner sehr aufgebläht präsentieren konnten. Um den Waldbesitzern eine Entschädigung für die erhöhten Kosten aufgrund des hohen Käferaufkommens zu ermöglichen, wurde eine Förderung zur Bewältigung der Folgen von Extremwetterereignissen im Wald beschlossen. So konnten nun die Aufarbeitung von Schadhölzern, Käfermonitoring, Entrindung, Nasslagerkosten etc. gefördert werden. Das Förderverfahren läuft aktuell in 2023 immernoch!

 

2020

Seit Anfang 2020 gibt es kein Einheitsforstamt mehr. Von nun an kümmert sich ForstBW als Anstalt öffentlich Rechts um den Staatswald, wärhend die Stadt- und Kreisforstämter auf Landratsamtebene für Privat- und Kommunalwaldzuständig sind, sofern sich die Waldbesitzer nicht eigens organisiert haben.

Die Hauptversammlung des WBV musste wegen den strengen Coronaverordnungen kurzfristig abgesagt werden.

Durch sehr niedrige Holzpreise aufgrund dramatischer Käferholzmengen,

und aus Solidarität zu Waldbesitzern mit massiven Schadholzmengen wurden 2020 fast ausschließlich Kalamitätshölzer eingeschlagen. Dadurch kamen auch bei uns sehr viele Waldbesitzer, die auf Einnahmen aus der Forstwirtschaft angewiesen sind,  unter finanziellen Druck.

Sehr sachdienlich war ein Treffen mit dem parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, unserem Bundestagsabgeordneten Hans Joachim Fuchtel nebst Mitarbeiter auf dem Walterhof in Hinterrötenberg, das unser „Ehrenvorsitzender“ Wilhelm Walter organisiert hatte. Hierfür ein herzliches Dankeschön. Mit Sicherheit trug diese Aussprache auch seinen Teil zur Findung der Bundeswaldprämie bei, die ab Ende des Jahres beantragt werden konnte und damit für die Betriebe eine finanzielle Unterstützung in Form von einer Einmalzahlung in Höhe von 100€ je Hektar zertifizierter Waldfläche bedeutete.

Ärgerlich und vertrauensschädigend war die nochmalige Abwertung des ohnehin schon sehr schlechten Rundholzpreises im Herbst auf unter 40 € pro Festmeter durch die Sägeindustrie, obwohl die Schnittholzpreise schon massiv anzogen.

 

2021

Weiterhin war die Holzmarktlage aufgrund der noch sehr hohen Kalamitätsnutzungen und Zurückhaltung von planmäßiger Nutzungen auch durch das seit Oktober 2020 geltende Forstschadensausgleichsgesetz, welches den planmäßigen Hiebssatz großer Betriebe bei der Baumart Fichte stark einschränkte, stark angespannt. Im Verlauf der ersten Jahreshälfte wurde der Schnittholzabsatz deutlich erhöht, nicht zuletzt durch enormen Zuwachs im Exporthandel. So  kam es zu einer Erholung der Rundholzpreise im Stammholz-Leitsortiment von knapp unter 80 €/Fm Anfang des Jahres auf über 120 €/Fm im Herbst 2021.

 

2022

Im vergangenen Jahr sind die Rundholzpreise zunächst wegen der großen Nachfrage auf ein Höchstniveau von knapp 130 € im Leitsortiment gestiegen. Folglich wurde vor allem in unserer Region im öffentlichen Wald sehr viel und größtenteils über dem normalen Hiebsatz Holz eingeschlagen. Leider zuviel Holz, um vom Markt rechtzeitig aufgenommen werden zu können. Somit musste weit mehr Frischholz als sonst üblich, gespritzt werden, um einer Entwertung aufgrund von Käferbefall vorzubeugen. Hinzu kamen erhebliche Mengen an Käferholz, die nach extremer Trockenheit ab Mai von einem erfahrenen Forstmann zu erwarten waren. Trotzdem wurde der Frischholzeinschlag teilweise erst Mitte Juli eingestellt.

Meiner Meinung nach zu spät, denn wieder musste gespritzt werden - diesmal gegen Ausflug des Buchdruckers. Somit wurde ein großer FSC zertifizierter Waldbesitzer gewollt oder ungewollt zum Treiber von Käferschutzspritzungen. Schon bedenklich oder!?

Ab Mitte des Jahres sind die Stammholzpreis dann auf knapp über 105 € im Leitsortiment zurückgegangen. Weiterhin auf Höchstpreisniveau sind Industrie-, Brenn- und Energiehölzer, vor allem aufgrund der stark angestiegenen Gas- und Energiepreise. Zum Ende des Jahres wurde die Förderung Klimaangepasstes Waldmanagement aufgerufen. Dies wurde im Forstkammerausschuss zwar begrüßt und kann auch als Einstieg in den Ökopunktehandel betrachtet werden, doch sind die Auflagen nicht zu unterschätzen. In einigen Bundesländern wurde das Angebot gut angenommen, es bleibt jedoch jedem Waldbesitzer selbst überlassen zu entscheiden, ob die geforderten Auflagen mit der eigenen Betriebsausrichtung konform sind.

Zum Start ins Jahr 2023 haben sich die Stammholzpreise geringfügig auf knapp unter 110 € für das Leitsortiment Fi 2b bis 3b eingependelt.Das ältere waldlagernde Holz ist abgefahren und die Nachfrage ist derzeit besser als prognostiziert. Bleibt zu erwarten was das Jahr 2023 sonst mit sich bringen wird.

 

Wir wünschen Ihnen ein ruhiges Forstwirtschaftsjahr mit normalen Holzeinschlägen, wenig Kalamitätsnutzungen und akzeptablen Preisen. Allen, die noch selbst im Wald tätig sind, wünschen wir ein unfallfreies Arbeiten.

 


 

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